Hat mein Hund Schmerzen?

Hunde können nicht sprechen und oft geben sie auch keinen Laut von sich, wenn sie Schmerzen haben. Das bedeutet, dass wir uns auf eine nicht-verbale Kommunikation wie Gesichtsaudruck, Haltung und Bewegung verlassen müssen, um herauszufinden, ob der Hund Schmerzen hat.

Besitzer erkennen meistens alle Facetten des Ausdrucks ihres Hundes, aber weniger seine Haltung oder Bewegung, abgesehen von deutlichem Hinken. Die Gesichtsmuskeln des Hundes sind aber nicht dazu bestimmt, die gleichen Stimmungen und Gefühle auszudrücken wie wir.

Zeichen von Schmerz
Auf was wir deshalb achten müssen, sind kleine oder grössere Veränderungen im Verhalten des Hundes - das sogenannte Schmerzverhalten wie
  • Hinken.
  • Langsamkeit.
  • Steifheit.
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen aus sitzender oder liegender Position.
  • Will plötzlich nicht mehr aufs Sofa springen oder die Treppe hochsteigen (mögliche Ursache: ein Bandscheibenproblem)
  • Hecheln.
  • Unruhe.
  • Verändertes Schlafmuster.
  • Schlechter Appetit. Mit einem Corgi, der nicht fressen will, stimmt etwas nicht, ausser die neue Diät passt ihm nicht!
  • Vermeiden von Spiel/Bewegung.
  • Vermeiden von menschlichem Kontakt.
  • Unterwürfiges Verhalten.
  • Ängstlichkeit.
  • Mögliche Aggression - besonders wenn er aufgehoben/zur Seite geschoben wird oder eine schmerzhafte Stelle berührt wird.
  • Lautäusserungen - oft keine; ein ständiges oder zeitweises Wimmern, Winseln und/oder Knurren ist jedoch normal.



Der Hund braucht bei Schmerzen aber weder die einen noch alle diese Symptome zu zeigen. Auf der anderen Seite bedeutet es nicht, dass er keine Schmerzen hat, wenn er keines dieser Symptome zeigt.

Viele Hunde lassen sich nämlich auch gegenüber ihrem Besitzer nicht anmerken, dass sie Schmerzen haben. Man glaubt, dass dies ein instinktives Verhalten zum Selbstschutz ist, denn wenn man zeigt, dass man geschwächt ist oder Schmerzen hat, kann das dazu führen, dass man als Beute betrachtet wird oder seine Position in einer Hierarchie verliert.

Beobachtungen des Besitzers Der Besitzer spielt bei der Feststellung der Schmerzen eine bedeutende Rolle. Der Besuch beim Tierarzt kann nämlich dazu führen, dass der Hund vor lauter Stress seine Schmerzen unterdrückt. Bestimmt haben viele von uns schon erlebt, dass der Hund z.B. zu Hause oder auf dem Spaziergang hinkt, aber sobald man ihm dem Tierarzt vorführt, ist nichts zu sehen. Was Sie daher dem Tierarzt über das Verhalten des Hundes in seiner gewohnten Umgebung sagen können, ist bedeutend aufschlussreicher als die klinische Untersuchung. Es bedeutet auch, dass Ihre Beobachtung von oft kleinen Veränderungen im Verhalten sehr nützlich sind, wenn es darum geht, herauszufinden, wie gut Ihr Hund auf Schmerzlinderung reagiert.

Schmerzbehandlung
Wenn Sie einen Verdacht haben, dass Ihr Hund Schmerzen hat, gibt es eine Reihe von möglichen Behandlungen je nach Ursache.

Der erste Schritt sollte immer der Besuch beim Tierarzt sein, um sicher zu stellen, dass die zugrunde liegende Ursache korrekt diagnostiziert wird. Ein Hund, der z.B. beim Kauen Schmerzen im Maul zu haben scheint, braucht vielleicht eine Zahnbehandlung. Die Gebetsstellung (vorne geduckt, hinten aufgerichtet) deutet auf Bauchschmerzen, die von einem Fremdkörper oder einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse herrühren können. Beides benötigt eine sofortige Behandlung.


Arthritis ist eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen bei alten Hunden, wie auch bei Menschen. Da es leider kein Heilmittel für Arthritis gibt, besteht die Standardbehandlung normalerweise aus Schmerzmitteln. Nicht-steroidale Entzündungshemmer stehen üblicherweise an erster Stelle bei der Linderung von Schmerzen. Wie fast alle Medikamente können auch die Entzündungshemmer Nebenwirkungen verursachen, wie z.B. Erbrechen und/oder Durchfall sowie, wenn auch seltener, Magenblutungen, Leber- oder Nierenprobleme.

Bei Arthritis können neben Schmerzmitteln auch die folgenden Behandlungen gegen Schmerzen helfen:

Gewichtsreduktion: Nur schon eine achtprozentige Gewichtsabnahme kann die Schmerzen reduzieren.
Akupunktur:
sorgt dafür, dass körpereigene Schmerzmittel (Endorphine) ausgeschüttet werden. Entspannt Muskelkrämpfe. Die Dosis der Entzündungshemmer kann möglicherweise herabgesetzt werden. Physiotherapie:
verbessert die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und lindert Muskelkrämpfe und Verspannungen. Hydrotherapie/Unterwasserlaufband:
ermöglicht Bewegung bei vermindertem Gewicht auf die Gelenke. Fördert die Gewichtsabnahme und Fitness. Hilft auch bei Bandscheibenproblemen.

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www.welshcorgi-news.ch
28.11.2012