Lymphom bei Welsh Corgis
Die Erfahrung einer Corgi Besitzerin mit Chemotherapie

Malignes (bösartiges) Lymphom oder Lymphosarkom zählt bei den Hunden zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Oft sind die Tumore in den Lymphknoten, der Leber oder Milz zu finden. Manchmal können sie aber auch andere Organe, wie die Lunge, den Magen-Darm-Trakt, oder die Haut befallen. Am häufigsten erkranken mittelalte bis alte Hunde (6-10 Jahre).

Hier finden Sie Information über Symptome, Diagnose und Behandlung:
https://www.tierarzt-bergisch-gladbach.de/2016/09/26/chemotherapie-beim-hund-viel-besser-als-ihr-ruf/

Immer wieder melden sich in den sozialen Medien besorgte Corgi Besitzer, deren Hund die Diagnose "Lymphom" erhalten hat, und leider scheint Krebs auch die häufigste Todesursache bei Corgis zu sein.

Kathryn St Thomas hat mir freundlicherweise die Erlaubnis erteilt, ihre Erfahrungen zu teilen, als ihr Pembroke Teo mit Lymphom diagnostiziert wurde.

Auch ich war entsetzt, als ich diese Diagnose vernahm. Im letzten Herbst (November 2017) ging ich mit meinem 8 Jahre alten Pembroke Teo zum Tierarzt mit einem Verdacht auf Zwingerhusten. Er wirkte schlapp und seine Lungen wirkten verschleimt. Als ich den Befund vernahm, dachte ich, es sei ein Todesurteil.

Die Northwest Veterinary Specialists, wo wir zur Behandlung gingen, haben zum Ziel, dass sich der Hund während der Behandlung wohl fühlt. Hunde haben eine kurze Lebenszeit und es wäre unmenschlich, wenn sie leiden müssten in der Hoffnung auf eine permanente Heilung. Vielmehr geht es darum, die Symptome zu reduzieren und die Krankheit so lange wie möglich in Schach zu halten, aber wie lange ist "möglich"?

Laut unserer veterinären Onkologin können Hunde nach der Behandlung während eines Jahres in Remission sein (vorübergehende oder dauernde Abschwächung der Symptome, ohne dass eine Heilung erreicht wird) und manche schaffen es sogar länger. Statistisch schafft es die Hälfte der Hunde länger als ein Jahr, und die andere Hälfte weniger. Meine Tochter ist mit einer Tierärztin befreundet und diese sagt, dass sie Hunde kannte, die mehrere Jahre nach der Behandlung gesund blieben. Es hängt ganz davon ab, um welche Art von Krebs es sich handelt, ob es sich um die gewöhnlichere kurierbare Art handelt oder um die seltenere bösartige Art, und natürlich auch vom einzelnen Hund.

In Teos Fall stellte es sich heraus, dass es sich um den gewöhnlichen, behandelbaren Krebs handelt, und die Abteilung für Onkologie (Teil einer grossen Spezialistenklinik) begann er eine 3-monatige Behandlung mit Chemotherapie. Das bedeutete einen wöchentlichen Termin mit einem speziellen 4-Wochen Protokoll, das dreimal wiederholt wird mit insgesamt 12 Terminen.

Natürlich gibt es noch andere Optionen. Die einfachste und billigste ist die Behandlung mit Prednison, aber das schwächt die Symptome nur für sechs Wochen oder so ab, und danach beginnt die Krankheit von neuem.

Zugegeben, die Chemotherapie ist recht teuer. Die totalen Kosten waren ungefähr $6000 (zum Glück hatte ich eine Tierversicherung), aber dass Teo wieder ganz der Alte wurde, war den Preis wert. Nach den ersten zwei Behandlungen ging es Teo viel besser und am Ende des ersten 4-Wochen Protokolls, waren seine Blutwerte und Lymphknoten wieder normal. Er hatte guten Appetit, wollte gerne spielen und nahm sein Lieblingsbeschäftigung wieder auf - bei jeder Gelegenheit um Leckerlis zu betteln. Er war in Remission.

Teo überstand die vorgeschriebene Chemotherapie sehr gut, welche wöchentliche Behandlungen oder Blutentnahme während ungefähr 3 Monaten bedeutete. Er verschlang sein Futter mit dem üblichen Heisshunger und wir machten unsere gewohnten Spaziergänge. Er führte sich völlig normal auf. Die Chemo ist so dosiert, dass der Patient in Remission kommt, ihn aber nicht krank macht. Wir wurden mit Medikamenten gegen Übelkeit und Durchfall nach Hause geschickt, aber ich musste sie nur einmal gebrauchen.

Anzug Teo war während der Behandlung nur einmal während 24 Stunden krank, als die Onkologin versuchte, ihm eine höhere Dosierung der Chemo zu geben. Als er schlecht darauf reagierte, kehrte sie zur ursprünglichen Dosierung zurück und alles war wieder in Ordnung und es gab keine weiteren Probleme.

Die Onkologin erklärte, dass das Protokoll gestoppt wird, wenn die Symptome am Ende der ersten 30 Tage der Behandlung nicht verschwunden sind. Mit anderen Worten, die Chemo wird nur weitergeführt, wenn die Tests zeigen, dass sie wirkt. Wenn nicht, wird die Behandlung wahrscheinlich mehr palliativer Art sein, aber ich weiss nichts Genaues, denn glücklicherweise befanden wir uns nie in dieser Situation.

Zweifellos wird der Krebs Teos Leben verkürzen, denn er wird zurückkehren und weitere Behandlungen erfordern. Wieviel es zum gegebenen Zeitpunkt nützen wird, weiss ich nicht. Jetzt, wo die erste Chemotherapie fertig ist, wird die Tierärztin immer noch alle 4-6 Wochen Teos Blut- und Lymphwerte kontrollieren, um sicher zu stellen, dass alles in Ordnung ist - und wir hoffen einfach nur das Beste.

Kathryn St Thomas
Fairview, Oregon

Teo in seinem Harley Davidson Motorrad-Anzug während Halloween!
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www.welshcorgi-news.ch
01.06.2018